Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Die Poltringer Ammerbrücken“
In Poltringen gibt es heute sieben Ammerbrücken (von Reusten aus aufgelistet):
- Landwirtschaftliche Ammerquerung beim Bauhof
- Steinbrücke bei der St. Stephanus-Kirche
- Brücken am Schlossgarten und Ammerkanal
- Fußgängerbrücke beim Wasserschloss
- Straßenbrücke Blasenbergstraße beim Rathaus
- Straßenbrücke Ehingerstraße in der Nähe der St. Klemens-Kirche
- Fußgängerbrücke am ehemaligen Sägemühlenstauwehr
Historisch und als Kulturdenkmal gemäß § 2 DSchG geschützt ist nur die Steinbrücke bei der St. Stephanus-Kirche. Alle anderen Brücken sind modern, hatten aber teilweise historische Vorgänger.
Die erste Karte, auf der Brücken über die Ammer in Poltringen klar erkennbar sind, ist eine Darstellung des Wasserschlosses vor 1608. Dort ist im Ort auf Höhe der heutigen Blasenbergstraßenbrücke ein Steg zu erkennen (hier waren damals noch die Ruinen der früher dritten Mühle in Poltringen) und bei der St. Stephanus-Kirche eine Steinbrücke. Es ist anzunehmen, dass es zu dieser Zeit im Dorf nur eine, aber wohl flache Furt gab, aber keine Brücke. Über die Brücke bei der St. Stephanus-Kirche und dem damaligen Nonnenhaus dort führte daher früher die Fahrstraße von Poltringen und Reusten nach Oberndorf.
Auf einer Übersichtskarte des Poltringer Schlossgutes von 1695 ist im Dorf und bei der St. Stephanuskirche sowie am Schloss selbst aber dann zu erkennen, dass es damals dort nur je eine Furt durch die Ammer gab, aber keine Brücken. Vielleicht wurden diese im 30-Jährigen-Krieg zerstört. Die ersten Karten, die im Ort wieder eine Brücke zeigen, stammen dann von 1709 bzw. 1750 und dokumentieren die damaligen Forstgebiete und Jagdgrenzen. Auf den ersten topographischen Karten von 1819 ist dann im Ort und bei der St. Stephanus-Kirche wieder je eine öffentliche Brücke eingezeichnet. In der Herrenberger Oberamtsbeschreibung von 1855 ist bei der St. Stephanuskirche eine steinerne und im Dorf eine hölzerne Brücke genannt.
Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).
Für die AG „Heimatgeschichte“, Boris Dieter
