„Grenzsteinzeugen“ gesucht

Liebe Mitglieder,
seit dem Frühjahr 2022 gibt es an der Weggabelung des Poltringer Weges in der Nähe des Entringer Bildungszentrums ein „Ammerbucher Grenzstein-Refugium“ (AGR), zu dem der HWV einen Trägerstein beigesteuert hat. Hier finden sich nach anfangs sechs Steinen nun mittlerweile 16 restaurierte historische Grenzsteine und eine Informationstafel.
Ergänzend zu diesem AGR möchte ich eine Kollektion von Grenzsteinzeugen der Ammerbucher Ortsteile z.B. zur Nutzung bei Führungen sowie zum Erhalt dieser Rechtstradition und Zeitzeugen anlegen. Bisher gibt es solch eine Sammlung in Ammerbuch nicht.
Früher gehörte zu fast jedem Grenzstein ein unter ihm vergrabener Grenzsteinzeuge. Wo und wie diese Zeugen lagen, kannte als „Zeugengeheimnis“ nur ein kleiner Kreis von geschworenen Einwohnern (sog. „Untergänger“ oder „Feldgeschworene“), um sicherzustellen, dass Grenzsteine nicht verrückt wurden. Diese Zeugen waren je Gemeinde und über die Zeiten hinweg unterschiedlich gestaltet. Die Tradition gab es seit dem 13/14. Jahrhundert und endete Mitte des 20. Jahrhunderts mit der modernen Landesvermessung und digitalen Geodaten.
Wie diese Grenzsteinzeugen aussehen, zeigt das Bild. Es fehlen bisher für die Sammlung nur noch die Grenzsteinzeugen von Reusten und Breitenholz. Wer über solche verfügt und diese überlassen würde, um die Kollektion zu vervollständigen, ist gerne willkommen.
Sollten Sie über Grenzsteinzeugen von Reusten oder Breitenholz verfügen oder wissen, wo solche erhältlich sind, freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme (07073-300 769).
Boris Dieter
Ehrenamtlicher Beauftragter (Landesdenkmalamt Ba-Wü)

Tönerne Grenzsteinzeugen der Ammerbucher Ortsteile Poltringen, Pfäffingen, Altingen, Entringen und des Staatswaldes, zudem ein Tübinger Grenzsteinzeuge (mit Glasur) und ein örtlich nicht zuordenbarer Zeugenstein (alle wohl 18.-20. Jahrhundert)