Zweites Treffen der „Arbeitsgemeinschaft Poltringer Heimatgeschichte“

Am 18.09.2018 traf sich die Arbeitsgemeinschaft Poltringer Heimatgeschichte zum zweiten Mal, dabei gesellten sich neue Geschichtsinteressierte hinzu. Boris Dieter und Meinrad Schmid berichteten vom erfolgreichen Tag des Offenen Denkmals.
Intensiv wurde auch über den drohenden Verkauf der Schlossscheuer gesprochen. Ziel soll sein, so waren sich alle einig, die Schlossscheuer als historisches Gebäude in Poltringen zu erhalten und einen Verkauf abzuwenden.
Für das Projekt Katalogisierung der „Schlossscheuerschätze“ fand sich erfreulicherweise ein Viererteam.
Die Anwesenden waren sich einig, dass Erzählungen, Geschichten oder Erlebnisse von früher in Schriftform oder als Tonaufnahme für spätere Generationen erhalten werden sollten. Wir laden alle Poltringer ein, bei diesem Projekt mitzumachen. Kennen Sie interessante Geschichten, Erlebnisse oder Erzählungen von früher? Dann schicken Sie sie sehr gerne an heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de oder an Margot Sailer, Pfalzgrafenring 5 bzw. Tel. 07073/2127.

Als nächstes Treffen wurde der 27.11.2018 um 20 Uhr in der Palmberghütte vereinbart. Wer bei ortsgeschichtlichen Themen aktiv mitarbeiten will, ist hierzu herzlich eingeladen. Die Arbeitsgemeinschaft freut sich immer über das Beisteuern von Bildern und Geschichten.

Öffnung der Schlossscheuer und des Farrenstalls

Während des Schlossmarktes am 14.10.2018 ist für Interessierte erneut die Schlossscheuer und der Farrenstall geöffnet. Schauen Sie doch einfach vorbei, wir freuen uns.

Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – Poltringer Kulturdenkmale

Poltringen weist einige „Kulturdenkmale“ auf. Diese sind in der Liste der Kulturdenkmale im Flächennutzungsplan 2020 (FNP) der Gemeinde Ammerbuch von 2008 auf S. 194 und 195 zu finden. In Summe sind dies in Poltringen 15 und werden im FNP folgendermaßen beschrieben:

  • Aiblestraße 7, Katholische Pfarrkirche St. Clemens, im Kern romanisch, im 15. Jahrhundert spätgotischer Umbau, Saalkirche mit eingezogenem Chor, Chorseitenturm mit Zeltdach, Umbau 1882, 1967, Deckenmalerei des 19. Jahrhundert, neugotischer Altar mit gotischer Kreuzigungsgruppe (um 1400), sitzende Clemensfigur, konstanzisch, um 1380
  • Aiblestraße 37, Keller mit Kellerhaus, siehe Wasserschloss 1, Wasserschloss Poltringen
  • Ehinger Straße 8, vor dem Haus, am Pfarrgartenweg Steinkruzifix über hohem Inschriftsockel und mit Metallkorpus, bezeichnet 1885, samt zwei Prellsteinen und zwei Schutzbäumen
  • Pfarrgartenweg 1, vor dem Haus, Flstnr. 9 Bildstock, Heiligenhäuschen mit Muttergottes, Firstkreuz erneuert, im Schaft bezeichnet 1690
  • Pfarrgartenweg 10, Pfarrscheune, Fachwerk freiliegend, Satteldach, um 1700, Erweiterung nach Osten im 19. Jahrhundert, mit Resten der Kirchhofmauer
  • Pfarrgartenweg 11,Pfarrhaus, zweigeschossiger Putzbau, Erdgeschoss mit Spitzbogentür, erstes Obergeschoss auskragend, um 1500
  • Pfarrgartenweg 11, vor dem Haus Bildstock, verputztes Heiligenhäuschen mit Pieta, 18. Jahrhundert
  • Pfarrgartenweg 12, Zehntscheune der Bebenhäuser Pflege Roseck, Massivbau mit Eckquaderung und Satteldach, Typus Mitteltennenscheune, 1610 erwähnt
  • Poltringer Hauptstraße 87, Katholische Kirche St. Stephan, Mitte 13. Jh., 1750/62 Langhausneubau und Barockisierung, mehrfach, zuletzt 1982 restauriert, Westturm mit Zwiebelkuppel, vierjochiger Saal mit Stichkappengewölbe, Sakramentshaus, um 1500, Rokoko-Hochaltar, Kruzifix, spätes 13. Jahrhundert, steinerne Totenleuchte (14. Jahrhundert),samt Friedhof mit Mauer, darin Priestergrabmal, 1879; Hl. Georg eines früheren Gefallenenehrenmals 1914/18 von Karl Kunolt; in der Südostecke Standort einer bereits 1829 abgebrochenen Kapelle („Grufthaus“) erkennbar.
  • Poltringer Hauptstraße 87, nordwestlich der Kirche, Flstnr. 816 Ammerbrücke, steinerne Bogenbrücke, Anfang 19. Jahrhundert oder älter, mit neuerem Geländer
  • Turnerstraße 1 (abgerissen 2010), Wohnhaus, dreigeschossiger verputzter Fachwerkbau, im massiven Sockelgeschoss Rundbogentor, Obergeschosse traufseitig auskragend, um 1600, mit jüngerem Anbau
  • Wasserschloss 1, 2, 3, 4, 6, Aiblestraße 37 Schloss Poltringen, bestehend aus dem Herrenhaus (Wasserschloss 3), dreigeschossiger vierflügeliger Massivbau mit Ecktürmen und zwei Erkern, Portal mit Wappen derer von Wolkenstein und Eberstein, 1613 von Baumeister Winlandt nach Entwürfen von Heinrich Schickhardt; und dem Amtshaus (Wasserschloss 2), zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach, Eckquaderung mit Konsolfigur, Zwillingsfenstern und vermauertem Rundbogen im Obergeschoss, Stockwerksgesims, wohl 16. Jahrhundert; der Remise, heute Wohnhaus (Wasserschloss 1), eingeschossiger Putzbau mit Ökonomieteil, 18. Jahrhundert, dem Fruchtkasten (Schlossscheune, Wasserschloss 4), zweigeschossige Ökonomie mit Satteldach und Mittelrisalit, Erdgeschoss massiv mit profilierten Rundbögen, Obergeschoss Fachwerk, 16. Jahrhundert, nach Brand 1930 in veränderter Form wieder hergestellt, der Schlossmühle (Wasserschloss 6), bestehend aus dem Mühlengebäude, zweigeschossiger Putzbau mit Staffelgiebel, Radstube und Mühlrad; samt Scheune und Wasserbau (Mühlekanal), dem Keller (Aiblestraße 37) mit Kellerhaus in Bruchstein und Rundbogentor, um 1600, sowie der Hoffläche und dem umgebenden Wassergraben samt gewölbter Steinbrücke und Ummauerung (nördliche Mauer mit zurückgesetzter Einfahrt und Torpfosten, und Gartenummauerung zwischen Wassergraben und Mühlkanal)

Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).

Für die AG „Poltringer Heimatgeschichte“, Boris Dieter